75 Jahre existiert bereits die Christlich Demokratische Union und lange Zeit war sie eine Männerdomäne. „Doch spätestens mit Angela Merkel als erste CDU-Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin hat sich das stetig geändert“, erinnert sich Beisitzerin Irmgard Friedrich rückblickend.

Um diesen stetigen Wandel zu beschleunigen, will der Bundesvorstand der CDU für alle Vorstände ab der Kreisebene bis 2025 eine verbindliche Frauenquote von 50% einführen. Auch wenn der Vorstand des Hockenheimer Ortsverbands von dieser Regelung nicht betroffen sei, habe man laut Schriftführerin Antje Fischer-Daniel das Ansinnen des Bundesvorstand als Anlass genommen, um über die Bedeutung von Frauen im Vorstand der CDU Hockenheim zu diskutieren. „Allein schon aus dem Anspruch, eine Volkpartei zu sein, folgt, dass sich die Geschlechterverteilung der Bevölkerung auch im Vorstand widerspiegeln muss“, stellt Bärbel Hesping als stellvertretende Vorsitzende der CDU Hockenheim fest und ergänzt, dass mit 8 Frauen bei insgesamt 17 Personen der Vorstand der Hockenheimer CDU bei seiner Größe in der Hockenheimer Parteienlandschaft führend sei.
Das ausgeglichene Verhältnis von Frau und Mann spiegelte sich auch in der Kandidatenliste bei der Kommunalwahl 2019 wieder, wenngleich, so Beisitzerin Gabi Schumann, es besonders bei Frauen eine Herausforderung sei, sie für die politische Arbeit vor Ort zu begeistern. Oft machten sich Frauen wesentlich mehr Gedanken, ob sie die Zeit für ein politisches Ehrenamt aufbringen könnten. Nicht nur, aber auch weil sie im Regelfall immer noch die erste Erziehungsperson seien.
Für Beisitzerin Monika Wolk ist es wichtig, dass Frau nicht daran gemessen werde, eine Frau zu sein, sondern daran, was Frau leiste. Jedes weibliche Mitglied der CDU ist automatisch Mitglied der Frauen-Union. „Dass die Frauen-Union bei uns in Hockenheim inzwischen im CDU Stadtverband aufgegangen ist, zeigt, dass die Ziele der Frauenorganisation hier vor Ort bereits weitestgehend erreicht sind“, stellt Finanzreferentin Ulla Mack fest, die darüber hinaus mehrere Jahre im Kreisvorstand der Frauen-Union Rhein-Neckar aktiv ist.
Ein Umstand, von dem die ersten Frauen in der Hockenheimer CDU nur träumen konnten. Erst 1994 wurde mit Hildegard Linke die erste CDU-Stadträtin in den Hockenheimer Gemeinderat gewählt. Dafür hatte sie jahrelang kämpfen müssen – doch der Einsatz habe sich letztendlich gelohnt.
Doch egal, ob Frauen oder Männer, Männer oder Frauen: „Das Geschlecht ist ein - wenn auch wesentlicher - Aspekt, der in einer Volkspartei ausgewogen vertreten sein muss und darüber hinaus gibt es noch weitere Aspekte, die selbstverständlich berücksichtig werden müssen,“ konstatiert Beisitzerin Eileen Riedel.

„Wir freuen uns, wenn wir Frauen und natürlich auch Männer für unsere politische Arbeit vor Ort begeistern können. Denn uns ist auch klar: Nur um eine gewisse Quote zu erreichen, wollen wir keinen Mann ablehnen“, resümiert Beisitzerin Dagmar Kramberg abschließend.

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